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Ist die Zeit reif für mehr Infrastruktur in Ihrem Portfolio?

Ken Baumgartner, CFA, Investment Director
Tom Levering, Fondsmanger
2023-01-31
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Die hierin enthaltenen Ansichten sind die der Autoren und können Änderungen unterliegen. Von externen Anbietern stammende Daten werden zwar als verlässlich erachtet, doch gibt es keine Garantie für ihre Richtigkeit. Zukunftsgerichtete Aussagen sollten nicht als Garantie oder Vorhersage zukünftiger Ereignisse betrachtet werden. Die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung. Dieser Kommentar dient lediglich Informationszwecken und ist nicht als aktuelle oder vergangene Empfehlung zu verstehen. Darüber hinaus ist er nicht als Anlageberatung oder Angebot zum Verkauf oder Aufforderung zum Kauf von Anteilen oder anderen Wertpapieren gedacht.

Anleger sollten sich auf weiterhin schwierige Marktbedingungen einstellen. Die Inflation setzt sich fest und zwingt die Zentralbanken zu Zinserhöhungen. Zugleich schwächst sich das Wachstum rapide ab, und es herrscht eine erhebliche geopolitische Unsicherheit. Dieser ungünstige Hintergrund spricht für eine defensivere Ausrichtung der Portfolios. Doch wie sollten Anleger dabei vorgehen?

Die Antwort darauf wird von Ihren spezifischen Umständen abhängen. Ein Ausgangspunkt könnte jedoch eine stärkere Diversifizierung sein: beispielsweise, um eine eventuelle Abhängigkeit von wachstumsstarken Technologiewerten zu verringern. Ein weiterer möglicher Ansatzpunkt könnte ein verstärktes Engagement in defensiveren Titeln sein. Dabei können unserer Meinung nach börsennotierte Infrastrukturunternehmen eine wichtige Rolle spielen.

Infrastruktur als eher defensive Anlage

Unternehmen aus dem Infrastruktursektor sind an allen großen Börsen der Welt notiert. Über sie wird weniger gesprochen als über Technologiewerte. Wir trauen ihnen jedoch Potenzial für ein attraktives Wachstum und langfristig relativ stabile Renditen zu. Denn sie besitzen langlebige, „reale“ Vermögenswerte. Ohne diese „Enduring Assets“ könnten moderne Gesellschaften praktisch nicht existieren. Können Sie sich eine Welt ohne Stromnetze, Gaspipelines, Telekommunikations- oder Datennetze vorstellen? Oder eine florierende Wirtschaft ohne leistungsfähige Flughäfen, Straßen und Eisenbahnlinien?

Viele dieser Unternehmen verfügen über eine starke Wettbewerbsposition, die sie über Jahrzehnte aufgebaut haben. Im derzeitigen Umfeld können sie sich staatlich auferlegten Preisobergrenzen oder sogar „Übergewinnsteuern“ gegenübersehen. Doch im Allgemeinen können sie steigende Preise an ihre Kunden weitergeben. Sie erbringen lebenswichtige Dienstleistungen, für die in der Regel gesetzliche Vorschriften oder Verträge bestehen. In vielen Fällen enthalten diese ein an die Inflation gekoppeltes Element.

Diese Unternehmen spielen in modernen Volkswirtschaften eine entscheidende Rolle. Daher könnten sie auch von systemischen Trends wie der Energiewende oder der Datenrevolution profitieren. Dies stärkt ihre langfristigen Wachstums- und Ertragsaussichten weiter. Es überrascht daher nicht, dass viele dieser „Enduring Assets“ in früheren volatilen Phasen eine gewisse Widerstandsfähigkeit gezeigt haben. Die Vergangenheit ist zwar kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung; doch die oben genannten Merkmale deuten darauf hin, dass dies bis zu einem gewissen Grad immer noch der Fall sein könnte. 

Aktives Management kann der Schlüssel sein

Natürlich weisen nicht alle Infrastrukturunternehmen diese defensiven Eigenschaften auf. Ein erfahrener aktiver Manager kann hier einen Mehrwert schaffen, etwa indem er übermäßig verschuldete Unternehmen meidet. Eine zu starke Konzentration auf Dividenden kann ebenfalls gefährlich sein – vor allem bei steigenden Zinssätzen. Darüber hinaus können versteckte Risiken zu Schwankungen führen. Einige Infrastrukturaktien sind zum Beispiel sehr von bestimmten Rohstoffen abhängig. Andere werden stärker vom Konjunkturzyklus beeinflusst. Detaillierte Analysen und eine genaue Kenntnis der Unternehmen können auch bei der Bewertung von ESG-Risiken helfen. Unserer Ansicht nach profitieren „defensive“ Unternehmen in der Regel von einer soliden Governance-Struktur und einer guten sozialen und ökologischen Erfolgsbilanz.

Wie bereits erwähnt sind die Eigentümer von langlebigen Vermögenswerten potenziell gut positioniert, um von langfristigen Trends zu profitieren – besonders vielleicht vom Übergang zu sauberer Energie. Auch hier können aktive Manager mit umfangreichen Research-Ressourcen eine wertsteigernde Rolle spielen, indem sie die Unternehmen identifizieren, die am besten auf diese entscheidenden Trends ausgerichtet sind. Sie können zudem verstecktes Potenzial bei Firmen aufdecken, die beim Klimaschutz zurückzubleiben scheinen: Eine Kombination aus Fundamentalanalyse und nachhaltigem Engagement mit den Vorständen und Managementteams der Unternehmen kann dies ermöglichen.

Fazit: Infrastruktur als „stabilisierende“ Anlageidee

Börsennotierte Unternehmen aus dem Infrastruktursektor haben das Potenzial, Portfolios defensiv zu ergänzen. Sie können zum Beispiel ein Gegengewicht zu wachstumsorientierten Technologiewerten bilden. Firmen mit „Enduring Assets“ verfügen oft über relativ stabile Einnahmen und robuste Wachstumsaussichten. Das könnte für eine geringere Anfälligkeit für Volatilität als bei anderen Marktsegmenten sprechen. Ein aktives Management kann eine Schlüsselrolle bei der Stärkung einer solchen Allokation spielen: Denn es kann versuchen, die von Natur aus weniger stabilen Infrastrukturaktien zu meiden. Zugleich kann es versuchen, die möglichen Gewinner von langfristigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends zu identifizieren.

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