Der Biotech-Markt zeigte im Jahr 2024 zunehmende Aktivitäten – trotz erheblicher Volatilität, die größtenteils durch zinsbezogene und politische Unsicherheit geschürt wurde. Die Anleger stellten qualitativ hochwertigen Unternehmen über verschiedene Quellen – einschließlich Börsengängen, die im Laufe des Jahres zunahmen – beträchtliche Mengen an Kapital zur Verfügung. Die Performance blieb jedoch durchwachsen.

Unternehmen mit risikoarmen klinischen Wirkstoffkandidaten scheinen den Löwenanteil des Interesses auf sich zu ziehen, sei es von öffentlichen Investoren, durch Übernahmen seitens der Pharmaindustrie, in Anschlussfinanzierungsrunden privater Investoren oder sogar durch die Wiederaufnahme von umgekehrten.

Mit Blick auf die Zukunft sind wir angesichts der anhaltenden Marktunsicherheit zurückhaltend, was baldige Börsengänge von Unternehmen mit bedeutsamen klinischen Entwicklungsrisiken angeht. Diese Unsicherheit könnte jedoch ein aktiveres M&A-Umfeld begünstigen, das durch das Interesse der Pharmaindustrie, mögliche Reformen der Federal Trade Commission (FTC) und die zunehmende Attraktivität von Privatunternehmen als Übernahmeziele angetrieben wird. Unserer Ansicht nach sind die langfristigen Aussichten weiterhin positiv, da der Innovationsprozess durch das Zusammenspiel von technologischem und wissenschaftlichem Fortschritt weiter vorangetrieben wird. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend beschleunigen wird und die Fortschritte in der Arzneimittelentwicklung (Abbildung 1) eine wachsende Pipeline an Anlagechancen hervorbringen werden.

In diesem kurzen Ausblick beschäftigen wir uns näher mit den drei wichtigsten Trends, die unserer Meinung nach im Jahr 2025 und darüber hinaus von größerer Bedeutung sein werden.

Abbildung 1

Unsicherheiten in Bezug auf Börsengänge von Biotech-Unternehmen

Der Markt für Biotech-IPOs ließ Anfang 2024 Anzeichen einer Erholung erkennen (Abbildung 2), mit einem leichten Anstieg des Volumens (18 IPOs gegenüber 13 im Jahr 2023). Die Performance blieb jedoch durchwachsen: Nur vier der 18 IPOs wurden über dem Ausgabekurs gehandelt, und im Durchschnitt war bis zum Jahresende ein Kursrückgang von 27% zu verzeichnen. Diese Kennzahlen haben sich zwar im Vergleich zu den Börsengängen des Jahres 2023 verbessert, sind aber immer noch nicht auf einem Niveau, das Neuemissionen in größerem Umfang unterstützen würde. Unserer Ansicht nach sind Unternehmen mit klinischen Daten und einer starken Aktionärsbasis möglicherweise besser für einen erfolgreichen Börsengang positioniert, aber der Prozess bleibt schwierig, zeitaufwändig und angesichts des politischen Umfelds zunehmend unsicher.

Abbildung 2

Abbildung 3

Chancen bei Unternehmen mit Produkten in der klinischen Phase 

Vor dem Hintergrund dieser neuen Biotech-Investmentlandschaft im Jahr 2025 halten wir Unternehmen mit Produkten in der klinischen Phase weiterhin für einen attraktiven Anlagebereich. Nach einer starken Aktivität in den Jahren 2021 und 2022 ist die Finanzierung von präklinischen und Plattformunternehmen von Jahr zu Jahr weiter zurückgegangen (Abbildung 4), was angesichts der steigenden Kapitalkosten wohl nicht überraschend ist. Unseres Erachtens ist dies auch zum Teil auf eine angespannte IPO-Marktlage zurückzuführen, die Unternehmen dazu veranlasst, länger im Privatbesitz zu bleiben und erst in einer Phase mit weniger Risiko an die Börse zu gehen. Wenn Unternehmen in risikoärmere Phasen eintreten, können sie zusätzliche Optionen schaffen, um das Interesse sowohl öffentlicher Investoren als auch der Pharmaindustrie zu wecken.

Abbildung 4

Ausblick für private Biotechnologieunternehmen im Jahr 2025

Unseres Erachtens werden private Investoren auch weiterhin an der Spitze der Innovation stehen und die erfolgreichsten Unternehmen werden verschiedene Möglichkeiten haben, um einen kontinuierlichen Zugang zu Kapital zu gewährleisten. Die Volatilität der öffentlichen Märkte übt zwar kurzfristig Druck auf die Neuemissionsaktivitäten aus, Fusionen und Übernahmen bleiben aber ein zunehmend wichtiger und vielleicht sogar stabilerer Weg zur Beschaffung von Liquidität.